Die Behörden sind mit der Überwachung des Gen-Mais-Anbaus bereits auf geringer Fläche überfordert
, sagt Stephanie Töwe, Greenpeace Gentechnik-Expertin. Gen-Pflanzen sind schon riskant genug, nachlässige Behörden verschärfen das Problem. Wir brauchen keine Gen-Pflanzen auf dem Acker. Sie sind eine Gefahr für unsere Umwelt und nicht kontrollierbar.
Zuständig für die Überwachung in Brandenburg ist das Landesamt für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung. Greenpeace hat dem Amt in einem Schreiben die Mängel angezeigt und eine Korrektur gefordert. In Bayern ist auch ein Standort fehlerhaft angemeldet worden.
Die Überwachung der Umweltschäden durch den Gen-Mais-Anbau funktioniert ebenfalls nicht. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat vergangene Woche in einem Interview angekündigt, die Ergebnisse des so genannten Überwachungsplans des Saatgut-Konzerns Monsanto zum Anbau 2008 zu prüfen und gegebenenfalls den Anbau von Gen-Mais noch vor der diesjährigen Aussaat zu verbieten. Greenpeace hält den Überwachungsplan für ungeeignet, die Umweltrisiken zu erfassen. Der Gen-Mais selbst produziert ein Insektengift. Die Auswirkungen auf Bodenorganismen werden nicht kontrolliert, die auf Schmetterlinge und Wasserorganismen nur unzureichend. Erst im Januar 2009 hat das Bundesamt für Naturschutz (BfN) den Überwachungsplan erneut kritisiert.
Zahlreiche Studien zeigen bereits die Gefahren von Gen-Mais. Aigner darf den Schlingerkurs von ihrem Vorgänger Seehofer nicht fortsetzen. Sie muss jetzt ein Anbaustopp verhängen, bevor der Gen-Mais im Boden ist
, fordert Töwe. Österreich, Frankreich, Ungarn, Polen und Griechenland haben vorgemacht wie es geht. Dort ist der Anbau von Gen-Mais untersagt.