Lange hat es gedauert, bis sich der „Schwarze Block“ zu dem desaströsen Merkel-
Auftritt am Kindertag äußerte. Egbert Liskow scheint in der Tat einen heißen Draht ins Jenseits zu dem verblichenen Sudel-Ede zu haben. Denn anders ist nicht zu erklären, wie er zu seiner Darstellung kommt, die mindestens soweit von der Realität entfernt ist, wie der Nordstern von unserem Planeten.
Während die Polizei lediglich etwa 1500 Besucher ausgemacht haben will, setzt Liskow im Stil eines Propagandisten noch einen drauf, nennt eine Zahl von 2500 und will dabei „die ungewöhnlich voll besetzten Straßencafes um den Markt herum nicht eingerechnet“ haben. Nun gut, die vier gastronomischen Betriebe erhöhen die Besucherzahlen auch nicht gravierend. Sollte er allerdings deren Gäste gemeint haben, kämen sicherlich noch einige Dutzend mehr zusammen. Doch deren Anwesenheit dürfte eher dem sonnigen Wetter, denn dem christdemokratischen Wahlkampfgedöns geschuldet gewesen sein.
In der virtuellen Greifswalder Welt hingegen, wird die von der Polizeibehörde genannte Zahl der Besucher noch als überhöht angesehen.
Ganz Propagandist, schreibt Liskow weiter von einem „vielbesuchten Kinderfest mit Musik, Hüpfburg, Kinderschminken und vielen anderen Attraktionen“. Hätte er, der die meiste Zeit nach Alt-Herren-Manier mit auf dem Rücken verschränkten Armen, von einem Fuß auf den anderen wippend dem hohen Besuch entgegengefieberte, sich stattdessen einmal das von ihm vielgerühmte Kinderfest oder wenigsten die auf der CDU-Homepage veröffentlichten Fotos angesehen, dürfte ihm nicht entgangen sein, dass den Kleinen nicht mehr als eben Hüpfburg und Kinderschminken geboten wurden. Die „vielen anderen Akttraktionen“ jedenfalls, haben die Christdemokraten gut verbergen können. Vielleicht hat er aber auch nur den neben dem Schminkzelt befindlichen Bierstand als Attraktion ausgemacht. Der allerdings dürfte für die wenigen Kinder recht uninteressant gewesen sein.
Hätte die Regie bei dem spärlichen Applaus nicht die Regler des Mischpultes aufgedreht, hätte man selbst an der Peripherie des Marktes nichts vom Applaus vernehmen können. Begeisterungsstürme löste Merkel auch nicht bei einem ihrer folgenden Wahlkampfauftritte in Saarbrücken aus.
Merkel, die in Greifswald noch darauf hinwies, dass es in der DDR keine Meinungsfreiheit gegeben hätte, zeigte dort was sie selbst von Meinungsfreiheit hält. „Man kann sich gar nicht vorstellen, wenn die, die da schreien, mal ein Buch lesen würden – was das für ein Fortschritt wäre.“, schleuderte die Kanzlerin denjenigen entgegen, die ihren Auftritt mit einem wütenden Pfeifkonzert und in Buhrufen begleiteten.
Ein Teilnehmer des Merkel-Auftritts meinte dann auch: „Die hat nur Scheiße geredet“. Ähnliche Ansichten werden in der Greifswalder Blogosphäre geäußert, in denen über den Merkelschen Auftritt u. a. zu lesen ist, „Da kommt einem ja die Kotze hoch.“
Aber die Realität hat Propagandisten noch nie interessiert.
Lieber Herr Steiger,
ob nun 1500 oder 2500 Besucher, das dürfte den meisten Greifswaldern im Gegensatz zu Ihnen ziemlich schnuppe sein. Und abweichende Zahlenangaben in vergleichbarer Größenordnung sind Ihnen an anderer Stelle keine Silbe wert gewesen.
Gruß Jason
Stimmt. Ich erinnere mich an meinen Einwand bezüglich der angeblichen Verdoppelung der Zahl der Kandidaten der Grünen zu den Kommunalwahlen. Nebenbei: Hätten andere Parteien dies getan, wären die Grünen sicher schnell einer „Wahlfälschung schon vor der Wahl“ auf der Spur gewesen. So blieb mein für die Grünen sehr unangenemer Einwand unbeantwortet. Aber man sollte solch einen schönen, propagandistisch geschriebenen Lebstlobartikel ja auch nicht mit Fakten stören.
[…] Karl-Eduard von Schnitzler, (”Sudel-Ede”) an, den er später auch noch einmal aufgriff. Das setzte sich so fort. Die CDU hieß fortwährend “schwarzer Block” oder einfach nur […]