Am gestrigen Donnerstag antwortete die Bundesregierung auf eine kleine Anfrage der grünen Verkehrspolitiker Toni Hofreiter und Winfried Hermann und lieferte dabei erstmals eine aussagekräftige Übersicht der so genannten Bahn-Streichliste. Danach sind 47 Projekte des vordringlichen Bedarfs aus dem Bundesverkehrswegeplan bislang ohne Finanzierung.
Weil es so viel ist, sind alle Regionen betroffen. In Mecklenburg-Vorpommern steht der weitere Ausbau der Strecke von Hagenow und Lübeck über Rostock nach Stralsund auf der Kippe, vergleiche auch die entsprechende Stellungnahme des grünen MdB Harald Terpe. Die gegenwärtig eher geringe Attraktivität dieser Schienenverbindung ist bekannt, die einseitige Bevorzugung des Straßenbaus in der jüngeren Vergangenheit auch. Wenn jetzt schon solche Basisvorhaben in Frage gestellt werden, steht ein Vorhaben wie der Wiederaufbau der Bahnstrecke Ducherow – Świnoujście erst recht vor Hindernissen. Das steht nicht auf der Streichliste, weil es schon vorher nicht im Bundesverkehrswegeplan auftauchte. Die vermeintlichen Eisenbahnfreunde unter den vorpommerschen Lokalpolitikern sollten vielleicht mal mit ihren Parteifreunden in Berlin Kontakt aufnehmen, die die gesamte Misere erst ermöglichen.
Nicht in Frage gestellt werden auf der anderen Seite weiterhin sündhaft kostspielige Prestigeprojekte wie das Bahnhofsprojekt „Stuttgart 21“, dessen Befürworter uns eine Verringerung der Kapazitäten gegenüber dem bestehenden markanten Kopfbahnhof ernsthaft als Fortschritt verkaufen wollen. Im Boot der Befürworter sitzen hier ausdrücklich auch Vertreter der SPD, bei der grünen Landtagsfraktion in Stuttgart ist einiges an Material über die Mutter aller Milliardenlöcher zu finden.
Das Geld fehlt dann an anderer Stelle, auch, wie erwähnt, in Mecklenburg-Vorpommern.
Update: Es geht gerade so weiter. Beim Transrapid steht das Milliardenloch sogar auf Stelzen. Wer stoppt Ramsauer?
[…] Was „Stuttgart 21“ mit Mecklenburg-Vorpommern zu tun hat … […]
Liebe MackPoms, helft uns Stuttgartern das Projekt Stuttgart 21 zu stoppen.
Das wollen wir hier nicht und je nach Umfrag sind in Stuttgart 68%-75% dagegen.
In Baden-Württemberg sind 58% gegen Stuttgart21.
Also heizt euren Politikern ein.