Auf S. 15 der OZ (Greifswalder Zeitung) wird über die Kritik des Chefs der Sozialagentur OVP, Kurt Rabe, an den Plänen der Bundesagentur für Arbeit (BA), eine neue Dienststelle in Greifswald zu etablieren, berichtet.
Um nicht missverstanden zu werden: Es liegt mir fern, diese oder ähnliche Behörden, die mit der Umsetzung des SGB II befasst sind, zu verteidigen. Doch was sich die OZ hier leistet, kann nicht unkommentiert bleiben. Im gleichen Artikel wird „eine satte Gehaltszulage [für Rabe]“ erwähnt. Was hat dies mit seiner Kritik an der BA zu tun? Außer, ihn und seine Bemerkungen zur Entscheidung der BA zu diskreditieren…
Rabe hatte gefordert, eine mögliche neue Dienststelle in Anklam oder Pasewalk anzusiedeln, um dem selbst erklärten Anliegen der BA, „näher“ bei den Menschen zu sein, gerecht zu werden. Nur am Rande, dem kann ich nur zustimmen.
Doch dann wird es seltsam. Die OZ schreibt: „…meinte Rabe, der in der Ansiedlung der Agentur in Greifswald möglicherweise eine ernsthafte Konkurrenz zu der von ihm geleiteten Sozialagentur erkennt.“ Nicht klar ist, ob dies auf eine Aussage Rabes zurück geht oder eine Spekulation der/des Autorin/Autors der OZ ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Rabe so etwas äußerte, da es kompletter Unsinn wäre.
Denn die BA betreut Kurzzeitarbeitslose mit ALG I-Anspruch (im besten bürokratischen Juristendeutsch: Menschen im Rechtskreis SGB III), während die Sozialagentur für Langzeitarbeitslose mit ALG II-Anspruch (SGB II) zuständig ist. Ein Konkurrenzverhältnis der beiden Behörden ist (zumindest in diesem Zusammenhang) nicht erkennbar. Auch stünde eine solche Aussage im Widerspruch zu Rabes Wunsch, die Dienststelle z.B. in Anklam zu errichten. Gäbe es dann nicht noch eher eine „ernsthafte Konkurrenz“ in unmittelbarer Nähe?
Ich tippe auf beides, verpaart mit dem unbedingten Willen zur Spaltenfüllerei um jeden Preis.
Habe mir erlaubt, in meinem Blog auf diesen Eintrag hinzuweisen.