Regionaler Planungverband Vorpommern entscheidet über erneuerbare Energien und Hochwasserschutz

Waldemar Okon und Torsten Wierschin (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Zukunftsweisende Entscheidungen des Verbandes sollten besser kommuniziert werden

Der Regionale Planungsverband Vorpommern verantwortet die Betreuung des Regionalen Raumentwicklungsprogramms. Er verfügt über einen Haushalt (140.000 Euro), mit Hilfe dessen er Gutachten zu Vorhaben mit regionaler Bedeutung in Auftrag geben kann.

“Ein Schwerpunkt der Arbeit des Regionalen Planungsverbandes war 2013 die formale Ausweisung von 26 weiteren Windvorranggebieten”, sagt Waldemar Okon, der für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Verbandsversammlung sitzt. “Nach den Prognosen ist Vorpommern in der Lage, seinen Strombedarf komplett aus hier erzeugten, erneuerbaren Energiequellen, insbesondere aus Windenergie, zu decken und Überschüsse zu exportieren.“

Die Bündnisgrünen begrüßen es, dass der Regionale Planungsverband hierbei die Entwicklung kommunaler Beteiligungsmodelle an den Erlösen aus erneuerbaren Energiequellen vorantreibt.

“Außerdem wurden dank des Regionalen Planungsverbandes im Rahmen des Modellprojekts KlimaMORO Expertisen zur Hochwasserentwicklung entlang der Küsten Vorpommerns erstellt” ergänzt Torsten Wierschin, der von der bündnisgrünen Bürgerschaftsfraktion Greifswald in die Verbandsversammlung entsandt wurde. “Wir finden es richtig, dass der Verband hierbei ein besonderes Gewicht auf die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der Wojewodschaft Zachodniopomorskie legt. Eine Bekämpfung der Auswirkungen des menschgemachten Klimawandels entlang der Ostseeküste kann nicht an Landesgrenzen enden”, so Wierschin weiter.

Die Verbandsversammlung des Regionalen Planungsverbandes tagt öffentlich, der Vorstand trifft sich regelmäßig nicht-öffentlich. „Im Vorstand werden wegweisende Entscheidungen für die Arbeit des gesamten Planungsverbandes getroffen“, erklärt Okon. „Allerdings werden die Mitglieder der Versammlung nur durch ein Rundschreiben über die Entscheidungen informiert“, so Wierschin weiter. „Für die zukünftige Arbeit wünschen wir uns, dass die Mitglieder besser in die Vorstandsarbeit eingebunden werden und auch die Öffentlichkeit zeitnah informiert wird, wenn es denn geboten ist. So ließe sich sicherlich das Interesse der BürgerInnen in Vorpommern an der wichtigen Arbeit des Verbandes steigern. Weiterhin können informelle Treffen zwischen VerbandsvertreterInnen und dem Vorstand den Informationsaustausch befördern.“

Stefan Fassbinder
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3 Kommentare bei „Regionaler Planungverband Vorpommern entscheidet über erneuerbare Energien und Hochwasserschutz“

  1. Wie hält es das Grüne Herz aus dass immer mehr Windräder die Kulturlandschaft verändern, der Vogel und Artenschutz der roten Liste aber vollends ins Hintertreffen gerät.
    Der Bedarf an Strom für unsere Region ist längst gedeckt und für die Illuminierung der Grossstädte sollte der Naturschutz nicht weiter hintanstehen müssen.
    Wir haben uns vor 3 Jahren mit einem Einspruch an das Amt Neubrandenburg gewandt das Naturschutzgutachten zur Erstellung einer Windmühle in Göslow 2010/11 arbeitete noch mit Bestandszahlen von 1998, erhobene Zahlen und Gutachten dürften nach gültigem Recht nicht älter als 3 Monate sein.
    Bis heute haben wir keine Antwort vom STAUN bekommen.
    Mein Mann selbst Biologe der UNI Kiel und ausgewiesener Ornitologe hat das Gutachten zerpflückt und 18 Arten die im Gutachten negiert werden nachgewiesen
    lässt sich hier die Grüne Fraktion nicht vor den Karren der Stromwirtschaft spannen , ich hoffe auf ein baldiges Umdenken in unserer Region.

    1. Sehr geehrte Frau Siegl,
      vielen Dank für Ihre Mail! Wir sind erstaunt, dass bei der Ausweisung der Eignungsräume für Windenergieanlagen die von Ihnen dargestellten Belange offenbar nicht beachtet wurden. Wir vertreten die Auffassung, dass Energieversorgung und technischer Umweltschutz nicht zu Lasten des Naturschutzes erfolgen können. Hinweise von Naturschutzverbänden oder engagierter Bürger sind für uns sehr wertvoll – insbesondere dafür, um die Energiewende weiter voranzubringen und nicht in Misskredit zu bringen. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns die Informationen zukommen lassen könnten, auch zu anderen WEA-Eignungsräumen, falls verfügbar.
      Auch Belange des Landschaftsbildes, als Element der Kulturlandschaft, sollen bei der Ausweisung der Eignungsräume Berücksichtigung finden. Die Kriterien für die Raumsuche sind auf der Homepage des Energieministeriums M-V zu finden, dort auch hinsichtlich Landschaftsbild und auch geschützter Arten und Gebiete. Ich kann Ihnen nur raten, im Rahmen der aktuell laufenden Beteiligung für die Änderung des Regionalen Raumentwicklungsprogrammes eine Stellungnahme an den Regionalen Planungsverband Vorpommern zu senden. Wie erwähnt, wir würden uns über eine Kopie freuen.
      Freundliche Grüße
      Waldemar Okon

      1. Lieber Herr Okon,
        die Regierung MV negiert mit selbst erstellten Abstandsgeboten alle vom Europäischen Naturschutz aufgestellten Richtlinien.
        Wir haben uns mit einer Beschwerde an die Europäische Kommission gewandt um das unterlaufen der Artenschutzrichtlinie abzustellen.
        Seit ca. 3 monaten hat sich eine Bürgerinitiative Gegenwind MVweit zusammengeschlossen um Herrn Minister Pegel zum Umdenken zu veranlassen.
        Nur weiß ich aus Erfahrung, Lobbyismus ist in der Politik weit verbreitet….

        Gisela Siegl

        gisela_siegl@yahoo.de

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