Modal Split 2014: Greifswald fährt weiter Rad

Stefan Fassbinder - Porträt

Seit 18. März liegen die Ergebnisse der zweiten Modal-Split-Erhebung vor. Im
Jahr 2014 wurde zum zweiten Mal ermittelt, welche täglichen Wege die
Greifswalder/-innen zu welchem Zweck mit welchem Fahrzeug zurück legen.

Dazu sagt Stefan Fassbinder, Vorsitzender der Bürgerschaftsfraktion BÜNDNIS 90 /
DIE GRÜNEN: „Es freut mich, dass die Greifswalderinnen und Greifswalder auch
2014 ihrem Lieblingsfortbewegungsmittel treu geblieben sind. Wieder wurden gut
40% der täglichen Wege mit dem Rad zurückgelegt.“

Fassbinder kritisiert den Umgang der Stadtverwaltung mit den Ergebnissen: “Statt
diese wichtigen Ergebnisse für Ansatzpunkte einer gezielten Förderung des Fuß-
und Radverkehrs zu nutzen, werden Investitionen in die städtische Infrastruktur
ohne Bezug zur Datengrundlage versprochen. Die Stadtverwaltung erkennt noch
nicht an, dass die Modal-Split-Erhebung auch für die Steuerung der Infrastruktur
genutzt werden sollte“ und weiter:
„Das passt in das Bild der Verkehrspolitik der letzten Jahre, die kein Konzept
hinter den Maßnahmen für Fuß- und Radverkehr erkennen ließ. So wurden sinnvolle
und beschlossene Maßnahmen – wie das Radverkehrskonzept von 2009 oder die
Querung der Rathenaustraße – bis heute blockiert.“

„Die Erhebung hat auch wieder gezeigt, dass die Attraktivität der
innerstädtischen Hauptradachse gesteigert werden muss. Dreiviertel der Wege
zwischen universitären Standorten werden mit dem Rad zurückgelegt. Wer an dieser
Stelle auf die Verbreiterung der Fußgängerfurten am Hansering verweist, versteht
die Relevanz dieser Wege nicht.“ so Fassbinder in Richtung Bausenator Jörg
Hochheim (CUD), der die Furtenverbreiterung um jeweils einen Meter als
beispielhaft für städtische Anstrengungen um eine Verringerung der
Treibhausgasemissionen im Verkehr hervorhebt.

„Die Untersuchung macht deutlich, dass junge Menschen zwischen 15 und 45 Jahren
drei von vier Wegen mit dem Rad zurück legen. Wir müssen die Aufteilung des
Straßenraums diesen Gegebenheiten anpassen”, unterstreicht Fassbinder.

Ein Konzept für den städtischen Fußverkehr fehlt nach wie vor. “Dabei ist dies
die häufigste Fortbewegung gerade bei den Schwächeren in unserer Gesellschaft:
den Jüngsten und den Ältesten. Die Entwicklung eines solchen Konzepts müssen wir
in Angriff nehmen”, so Fassbinder abschließend.

Bildquellen

  • Stefan Fassbinder – Porträt: Bildrechte beim Kreisverband

2 Kommentare bei „Modal Split 2014: Greifswald fährt weiter Rad“

  1. Burkhard Fritz-Senst sagt: Antworten

    Wie wäre es denn mit einer Diagonalquerung der Europakreuzung nur für Fahrradfahrer?

    Wäre mal was Neues in Deutschland.

  2. Torsten Wierschin sagt: Antworten

    Lieber Burkhard,
    Stefan wird sich für die Stärkung der sanften Mobilität in Greifswald einsetzen. Kopenhagen, Münster und Tübingen sind Beispiele für eine Verkehrspolitik, die Mobilität mit Lebensqualität verbindet.

    Dazu zählt für ihn insbesondere die Steigerung der Attraktivität der Radverkehrsachsen in der Stadt als Teil des seit 2009 beschlossenen Radverkehrsplans. Dessen Umsetzung wurde seitdem von der CDU-Mehrheit in der Bürgerschaft blockiert.

    Glücklicherweise haben sich die Mehrheitsverhältnisse in der Bürgerschaft im letzten Jahr durch die damalige Wahl geändert. Erste, spürbare Früchte trägt dieses Ergebnis bereits: es wurden Gelder für den Bau der Radstation am Bahnhof im HH 2015/2016 sowie Planungsgelder für die Umgestaltung der Löfflerstraße beschlossen.

    Ziel wird es sein, ein sicheres Radverkehrsnetz aus „einem Guss“ zu schaffen. CDU-Flickenteppiche werden an dieser Stelle der Vergangenheit angehören.

    Ein weiterer Ansatzpunkt ist die intelligente Vernetzung des Fuß- und Radverkehrs, des öffentlichen Bus- und Bahnverkehrs sowie die Förderung des Car- und BikeSharings im Stadtgebiet und direkten Umland. Dafür müssen wir endlich integrierte Verkehrsplanungskonzepte aufstellen, welche den Kfz-Verkehr als auch die sanften Mobilitätsarten gleichberechtigt nebeneinander betrachten. Mit der aktuellen CDU und ihrem Kandidaten Herrn Hochheim –ein eingefleischter Autofahrer– ist das schlicht nicht machbar, wie auch so ganz ohne „Er-Fahrung“?

    Die konkreten Antworten der vier Bündnispartner_innen aus LINKE, SPD, Piraten und Bündnisgrüne auf die Frage nach der Diagonalquerung sahen 2014 zur BS-Wahl so aus: https://diagonalquerung.wordpress.com/2014/05/22/unser-wahlprufstein-2014-kurzform-der-antworten/
    Daran hat sich nichts geändert hat, d.h. eine Mehrheit der unterstützenden Parteien unterstützt das Umsetzen der Diagonalquerung, wenn auch mit unterschiedlichen Prämissen.

    Das letzte Wort hat jedoch die Bürgerschaft, in der -wie gesagt- das Wahlbündnis hinter Stefan Fassbinder die gestaltende Mehrheit hat.

    Die Umsetzung der Diagonalquerung in den nächsten fünf Jahren ist somit realistisch.

    Freundlicher Gruß,
    Torsten Wierschin

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